Unterwegs an einem spätsommerlichen Nachmittag im Oktober erblickte ich vor der Kunsthalle eine Gruppe demonstrierender Menschen. Ich fand die Perspektive durch den gläsernen Eingang interessant. Wofür oder wogegen sie demonstrierten, konnte ich nicht erkennen.
Also näherte ich mich über den Vorplatz vorsichtig der Menschentraube.
Ich sprach etwas am Rand stehende Demonstranten an. “Wofür demonstiert Ihr?” “Für den Irak.” “Für den Irak? Für mehr Sicherheit im Irak meinst du?” “Ja.” “Darf ich ein paar Fotos machen?” “Ja, gerne. Wofür fotografierst du?” “Für eine private Website.”
“Komm mal hierhin.” sagte der freundliche Iraki. Von nahem bekam ich einen besseren Blick auf die Menschen und Plakate.
Plötzlich stand ich in der Mitte der Gruppe. Sie skandierten laut ihre Botschaften. Auf den Plakaten wiederum Aussagen, die man selten so in den Medien hört.
Die irakischen Demonstranten haben sich gefreut über die Aufmerksamkeit. Für mich war es krass, mitten in der Menge von laut rufenden Menschen zu stehen. Ich wünsche dem irakischen Volk natürlich alles Gute. Wer möchte nicht in Frieden leben? Frieden und Sicherheit erlauben es einem, sich um die Dinge kümmern, die einem wichtig sind, statt ums Überleben kämpfen zu müssen.